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Die Kärntnerstraße

Die Kärntnerstraße geht auf eine kleine Straßensiedlung vor der innerhalb der römischen Lagermauern liegenden Stadt Wien zurück. Von Wien aus wurde in das benachbarte Herzogtum Kärnten von Kaufleuten exportiert bzw. brachten Fuhrleute Bedarfsartikel aus dem Süden nach Wien. Das Herzogtum reichte bis zur Trennung der Oberen Mark – der späteren Styramark oder Steiermark bis in das Steinfeld herein. Um 1050 gelang es den Wels-Traungauer Markgrafen, deren Residenz in Steyer war, größere Selbständigkeit für das von ihnen beherrschte Gebiet zu erlangen. Die Straße muß also bestanden haben, als der Name Styramark noch nicht eingebürgert war, also vor dem Jahr 1100. Sonst hieße die Straße Steirerstraße oder ähnlich. Urkundlich wird sie als strata Carinthiorum erstmalig 1257 genannt. Ausgebaut, d.h. verlängert wurde die Straße im 2. Drittel des 12. Jahrhunderts, 1180 wurde der letzte Markgraf von Steiermark zum Herzog ernannt. Seither wurde für das von ihm beherrschte Land nur mehr der neue Name verwendet. An dieser Straße wurde unter Herzog Leopold VI. ein Marktplatz angelegt. Das geschah zur Zeit der Erweiterung der Stadt nach Süden, als das parallele Straßensystem südlich des Grabens angelegt und besiedelt wurde, also etwa um 1220. Dieser Platz – erstmals 1234 als Neuer Markt erwähnt – ist eine für diese Zeit charakteristische Anlage.

Möglicherweise bestand hier jedoch bereits seit der Römerzeit ein Straßenzug. Sowohl auf der Kärntnerstraße als auch auf dem Neuen Markt fanden sich viele Beweise für das Vorhandensein von Gräbern, die ja von den Römern immer entlang von Straßen angelegt worden sind. Während des ganzen Mittelalters war die Kärntnerstraße hauptsächlich von Kaufleuten besiedelt. Natürlich gab es eine Reihe von Einkehrgasthäusern, in denen die Fuhrleute Wagen und Pferde einstellen konnten und von denen aus die importierten Waren verkauft wurden. Auf dem Vogelschauplan Jacob Hoefnagel – dieser wurde 1609 veröffentlicht, ist jedoch etliche Jahre vorher entstanden – sind alle Häuser der Straße noch giebelseitig gestellt, also wohl noch spätmittelalterlich. Seit der späten Babenbergerzeit, also seit etwa 1200, war die Straße an der Südseite durch eines der mächtigsten mittelalterlichen Bollwerke Wiens gesichert, durch den Kärntnerturm und das Kärntnertor. Beide Bauten sind gut erkennbar auf der Rundansicht von Meldemann von 1530 dargestellt. Auch eine vermutlich von Wolf Huber gezeichnete Ansicht von der Vorstadtseite zeigt die beiden Bauten. Demnach stand der Turm etwa an der Ecke der Walfischgasse und der Kärntnerstraße, etwa an der Nordwestecke des heutigen Palais Todesco. Eine Gedenktafel gibt darüber Auskunft. Unmittelbar daran, also in der Achse der Kärntnerstraße, stand das Tor. Während der 1. Türkenbelagerung fanden hier die schwersten Kämpfe statt. Sultan Suleiman, der persönlich die Kampfhandlungen leitete, ließ die Mauer östlich des Kärntnerturmes sprengen, und hier griffen die Janitscharen mehrmals an. Beim letzten, verzweifelten Sturm gegen eine breite, von den Belagerten nur notdürftig aufgefüllte Bresche – am 14. Oktober – wurde der Kommandant Niklas Graf Salm schwer verwundet. Am Tag darauf waren die Türken abgezogen.
Unmittelbar nach dem Abzug der Türken beschloß König Ferdinand, eine den neuen Gegebenheiten entsprechende Befestigungsanlage errichten zu lassen. Im Zuge des Neubaues der Fortifikationsanlagen wurde während der Jahre 1547-1549 die Kärntnertorbastei und das Kärntnertor errichtet. Damals verschwand der Kärntnerturm. Der Architekt ließ am Tor sein steinernes Brustbild anbringen, das in Wien bald den Namen „Fenstergucker" erhielt. Es war das der Festungsarchitekt Bonifaz Wolmuet. Das Tor wurde 1670-72 umgebaut und damals wurde der „Fenstergucker" stadtseitig über dem Fußgehertor angebracht.